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UZK und Zentrale Zollabwicklung – das müssen Sie wissen

Auf dem Gebiet der Zollarbeit sind Begriffe wie „UZK“ und „zentrale Zollabwicklung“ in aller Munde. In diesem Artikel möchten wir kurz beschreiben, was sich dahinter verbirgt.

Die fortschreitende Globalisierung erfordert einerseits eine schnellere Abwicklung und Effizienzsteigerung in der Lieferkette, andererseits ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis. Die neue EU-Zollverordnung UZK soll genau diesen beiden Anforderungen gerecht werden.

Was ist UZK?

UZK, Abkürzung für Unionszollkodex; sie ersetzt seit Mai 2016 den bestehenden Zollkodex der Gemeinschaft (ZK). Eine der wichtigsten Änderungen, die im Rahmen des UZK eingeführt werden, ist der Übergang zu einer papierlosen Zollumgebung, in der alle Änderungen von Informationen elektronisch vorgenommen werden können. Die Implementierung der erforderlichen elektronischen Systeme soll bis 2020 abgeschlossen sein.

Eine der neuen Funktionen, die im Rahmen des UZK eingeführt werden, ist die zentrale Zollabwicklung.

Zentrale Zollabwicklung bei der Einfuhr

Die zentrale Zollabwicklung bei der Einfuhr – früher bekannt als Einzige Bewilligung für vereinfachte Verfahren (Single Authorisation for Simplified Procedures, SASP) – ermöglicht es Wirtschaftsbeteiligten mit AEO-Status, Waren in einem Mitgliedstaat (überwachender Mitgliedstaat) anzumelden, während die Waren in einem anderen Mitgliedstaat ein- oder ausgeführt werden.

Sie ermöglicht es auch, die Verbuchung und Zahlung der Zollgebühren für alle Zolltransaktionen im überwachenden Mitgliedstaat zu zentralisieren. Diese Zentralisierung bringt den Unternehmen Einsparungen bei den Verwaltungs- und Transaktionskosten.

Der AEO-Status ist jedoch eine Voraussetzung. Der Wert des AEO wird im Rahmen der Diskussion über die zentrale Zollabwicklung stark aufgewertet.

Es war beabsichtigt, mit der zentralen Zollabwicklung bis 2020 zu beginnen. Allerdings sind noch nicht alle Mitgliedsstaaten dazu bereit, so dass die Umsetzungsphasen bis Q4 2021 vorgezogen werden.

Das größte Hindernis für die Umsetzung ist die Mehrwertsteuerabwicklung, d.h. Unternehmen müssen in dem Mitgliedsstaat, in dem die Einfuhr erfolgt, eine Mehrwertsteuerregistrierung haben oder sollten durch einen Fiskalvertreter vertreten sein, was zusätzliche Kosten verursacht. Auch die unterschiedliche Behandlung der Mehrwertsteuer bei der Einfuhr in einem Mitgliedsstaat kann sich von der in einem anderen Mitgliedsstaat unterscheiden, d.h. in den Niederlanden ist die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer auf die Mehrwertsteuererklärung möglich, was Cash-Flow spart; in den meisten anderen EU-Mitgliedsstaaten ist dies nicht möglich.

Wir sehen große Vereinfachungen und Möglichkeiten, die sich mit der Einführung der zentralen Zollabwicklung bei der Einfuhr ergeben.  Als Unternehmen auf dem Gebiet des Zolls verfolgen wir die Entwicklung auf diesem Gebiet sehr genau, um unsere Kunden bestmöglich beraten zu können und die notwendigen Vorbereitungen in unserer Betriebsstruktur zu treffen.

Wenn Sie mehr wissen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


Marina Oversteyns Gerlach Customs

Marina Oversteyns
Head of Customs Implementation

Marina Oversteyns arbeitet seit 2005 bei Deutsche Post DHL Group in verschiedenen Unternehmensbereichen und ist Expertin für Logistik und Zoll. Sie leitet die strategische Arbeit und bringt die Themen Standardisierung und Automatisierung mit großer Leidenschaft zum Leben.

Sie ist APICS-zertifizierter Supply Chain Professional und hat ein Diplom in Zoll und Supply Chain Compliance von der Rotterdam School of Management der Erasmus Universität.


Paul de Heij Gerlach Customs

Paul de Heij (NRF)
Head of the Customs Consultancy Team Benelux

40 Jahre Berufserfahrung in der Bereitstellung von Zoll- und Mehrwertsteuer-Beratungsdiensten, Compliance- und Planungslösungen für multinationale Unternehmen in allen Sektoren, mit besonderer Stärke im pharmazeutischen Bereich.

Umfassender Hintergrund in zoll- und mehrwertsteuerbezogenen Funktionen, nachdem er für den Zoll in den Niederlanden, einen Logistikdienstleister und als Zoll- und Mehrwertsteuerberater für Grant Thornton gearbeitet hat, sowie als interner EMEA Customs & VAT Manager für Applied Biosystems und Mitsubishi Motors Corporation.

Paul de Heij war stark an der Einführung automatisierter Berichtssysteme für indirekte Steuern sowie an der Einführung von AEO-Genehmigungen beteiligt, da das Konzept des AEO in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und nach der Einführung des Zollkodex der Union im Jahr 2016 weiter an Fahrt gewinnt.

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